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12. März, 19 Uhr

 

Geschichte des Neubaus

Als am 4. Dezember 1966 der Münchner Oberkirchenrat Hans Schmid in Wolnzach die evangelische Kirche in der Kellerstraße einweihte, wurde
der Architekt, Herr Lichtblau, schon gefragt, wie lange denn wohl das »Holzkistl« - wie seitdem die evangelische Kirche von den Wolnzachern
liebevoll genannt wurde - halten werde.

HolzkistlHolzkistl

Der Architekt unterlief die Anspielung und wünschte der Gemeinde, dass sie sich für längere Zeit in dem neuen Gebäude zusammenfinden und geborgen fühlen könne.

Tatsächlich ist die Kirche an der Keller- und Blumenstraße den Evangelischen lange Jahre eine gute und anrührende Heimat gewesen. Ihre familiäre Atmosphäre vermittelte sehr viel Geborgenheit. Am Ende - durch die stetig wachsende Zahl der Gemeindeglieder - so viel Geborgenheit, dass sie für viele immer öfter zu einer Enge wurde.

Seit dem 30-jährigen Jubiläum der Kirche 1996 gab es Überlegungen und Gespräche für einen Neubau oder Ersatzbau, wie es genehmigungstechnisch geschickter genannt wurde, der Gemeindeglieder untereinander, im Kirchenvorstand, unter den Pfarrern der Kirchengemeinde Pfaffenhofen und mit dem damaligen Dekan Heinz Schmeckenbecher.

Die »alte« Kirche wird ersetzt

Im Juli 2001 beschloss der Kirchenvorstand unserer Kirchengemeinde, die »alte« Kirche an der Kellerstraße durch ein Gemeindezentrum mit Kirche zu ersetzen. Es war der erste einer ganzen Reihe von Beschlüssen, die bis zur Umsetzung notwendig waren. Allen Beschlüssen war gemeinsam, dass die Kirchengemeinde die Landeskirche in planerischer und finanzieller Hinsicht um Hilfe und Unterstützung bat.

Leider fiel das Begehren der Kirchengemeinde Pfaffenhofen in eine Zeit mit großen personellen und finanziellen Schwierigkeiten bei der Landeskirche. Und so kam im November 2002 nur eine sehr kurze und sehr lapidare Antwort, dass ein Bauvorhaben dieser Größenordnung »in absehbarer Zeit nicht berücksichtigt werden« kann.

Immerhin war im Frühjahr 2002 mit großzügiger Unterstützung der Landeskirche das Grundstück zwischen Glandergasse und Herzogring vom Markt Wolnzach gekauft worden. Gut 3.500 m² in günstiger Lage genau gegenüber dem Friedhof schienen ein viel versprechender Anfang. Umso überraschender und ernüchternder war die kurz und bündige Ablehnung eines Neubaus durch die landeskirchlichen Gremien.

Nach einer kurzen Phase der Enttäuschung machten sich im Laufe des Jahres 2003 die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde, vor allem Kreisbaumeister a. D. Roland Gronau, Architekt Peter Bergweiler und Pfarrer Michael Baldeweg daran, die Realisierung des Bauvorhabens nur mit eigenen Mittel zu planen und voranzutreiben.

Als die Gedanken und Überlegungen immer konkreter wurden, bot sich das kirchliche Bauamt der Landeskirche an, die Kirchengemeinde bei der Bauplanung zu unterstützen. Kirchenbaudirektor Harald Hein begleitet seitdem das Projekt bis zu seiner Fertigstellung und wohl auch noch darüber hinaus.

 

Im Jahre 2004 erarbeiteten Gemeindeglieder - und nicht nur Wolnzacher - in mehreren Projekttagen, welche Erfordernisse ein Neubau in Wolnzach erfüllen muss. Diese Einbindung der Gemeinde-glieder in die Planung verstärkte die Identifizierung der Gläubigen mit dem großen Vorhaben: Damit wurde der Neubau wirklich ein Bau von und für die Gemeinde, so wie es eigentlich selbst-verständlich ist.

Als sich nach zahllosen Besichtigungen und den Projekttagen zwar ein schlüssiges Raumkonzept, aber noch keine überzeugende Realisierung ergab, schlug Kirchenbaudirektor Hein einen Architektenwettbewerb vor und versprach eine finanzielle Beteiligung der Landeskirche.

Der Damm war gebrochen

In der ersten Jahreshälfte 2005 fand der Architektenwettbewerb statt. Der erste Preis ging an Prof. Theodor Huges, der zweite an das Büro Claus+Forster in München. Nach einer langen und ausführlichen Debatte mit den Preisträgern und untereinander beschloss der Kirchenvorstand, den zweiten Preis zu realisieren. Später - beim Umzug vom Herzogring an die Klosterstraße - zeigte sich diese Entscheidung als glücklicher Umstand, wenn nicht als göttliche Fügung.

Zeitgleich signalisierte die Landeskirche die Bereitschaft zu einem Zuschuss von 400.000 Euro. Dieser Betrag wurde durch die intensive und dankenswerte Vermittlung und Unterstützung durch Dekan Heinz Schmeckenbecher auf 600.000 Euro erhöht und im August 2007 nochmals um 200.000 Euro auf dann insgesamt 800.000 Euro verdoppelt. Dafür kann die Kirchengemeinde bei allen Beteiligten sich gar nicht genug bedanken.

GrundsteinlegungGrundsteinlegung

Ebenso gut und großzügig wurde und wird die evangelisch-lutherische Gemeinde von der Marktgemeinde Wolnzach unterstützt. Insgesamt 300.000 Euro - 150.000 Euro als Zuschuss und 150.000 Euro als Ausgleich für die größere Fläche des Grundstückes am Herzogring - investierte der Markt Wolnzach in die neue evangelische Kirche und das Gemeindezentrum. Nicht zu vergessen das Herrichten eines guten Baugrundes. Als besondere Fürsprecher haben sich dabei der erste Bürgermeister Josef Schäch und der Kämmerer Wolfgang Zwack erwiesen. Ihnen und auch dem gesamten Marktgemeinderat gebührt ein ganz herzlicher Dank für die große Verbundenheit.

Diese Verbundenheit hat sich ganz deutlich gezeigt, als die Idee des Umzugs mit dem Neubau vom Rande des Ortes ins Zentrum Wolnzachs gegenüber dem Hopfenmuseum beraten und beschlossen wurde. Auch wenn sich durch die Umplanungen der Baubeginn vom Spätsommer 2006 auf das Frühjahr 2007 verzögerte, wird sich herausstellen, dass dieser Umzug sowohl für die Marktgemeinde als auch für die Kirchengemeinde ein enormer Gewinn darstellt, obwohl sich die geplanten Baukosten dadurch von 1,4 auf etwa 1,7 Millionen Euro erhöhten.

Viele waren erfreut und mit Begeisterung dabei, als am 13. März 2007, also vor knapp einem Jahr, der erste Spatenstich für Kirche und Gemeindezentrum erfolgte, deren Einweihung wir mit dieser Festschrift begleiten und mitgestalten wollen.

Pfarrer Michael Baldeweg: Festschrift zur “Einweihung der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche“, Pfaffenhofen: 2008

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